Rette die Welt – eine Frage der Menschlichkeit

Da bin ich wieder mit meinem kleinen Versuch, die Welt ein wenig besser zu machen. Beim letzten Mal habe ich dir bereits über die Amphibienwanderung erzählt und wie lange ich dabei schon aktiv bin. Aber ich will in diesem Jahr nicht nur erzählen, was ich schon alles tue. Vielmehr möchte ich mich noch weiter verändern und Themen angehen, die ich bisher noch nicht berücksichtigt habe.

Gerade eben habe ich mir einige Dokumentationen und Berichte (Links dazu weiter unten) zum Thema Massentierhaltung angesehen und sitze nun hier, ganz frisch gefüllt mit den vielen Emotionen, tränenverschmiertem Gesicht und dem festen Entschluss, diese Baustelle nun auch in mein Leben anzugehen.
Da ich ein großer Freund von gesunder und abwechslungsreicher Ernährung bin, werde ich weder für mich und schon gar nicht für meine Kinder Fleisch und andere tierische Produkte aus unserem Leben verbannen. Aber Milch ist nicht gleich Milch und ein Steak ist nicht gleich ein Steak. Wenn du ein überzeugter Veganer bist, verdrehst du jetzt sicher die Augen, aber ich möchte bei diesem Thema auf Bio umsteigen.
Zudem haben wir einen eigenen Hühnerstall hier am Haus und reden schon seit dem Tag der Schlüsselübergabe davon, eigene Hühner zu halten. Glückliche Hühner, die wir lieben, die einen Platz in unserem Leben haben und die alt werden dürfen, auch wenn sie irgendwann weniger Eier legen. Um die persönliche Bindung aufzubauen, würde ich auch am liebsten die Eier über das Ausbrüten und Großziehen mitverfolgen. Eine Bekannte hier in der Gegend hat bereits Hühner und wird uns diesen Wunsch, soweit es geht, erfüllen. Wie es mit unserem Hühnerwunsch weiter geht, erzähle ich dir später dann mal ausführlich.

Dann habe ich erst mal meinem Mann eröffnet, dass ich bei tierischen Produkten auf Bio umsteigen möchte. Bei vielen Dingen tun wir das bereits, wie bei Milch, Eiern und manchmal auch Joghurt. Aber als es dann ums Fleisch ging und darum, deutlich weniger Fleisch zu konsumieren, dafür aber mehr Geld in dieses zu investieren, wurde ich erst mal angezickt. Trotzdem werde ich diesen Vorsatz umsetzen und da ich diejenige bin, die das Essen zubereitet, habe ich auch die Möglichkeit, ihn umzusetzen. Ich sitze sozusagen am längeren Hebel. 😉

Wie bei all unseren Versuchen, die Welt zu retten, betrachten wir es nur selten dogmatisch. So verzichten wir ja seit einigen Jahren auf Firmen, die mit Monsanto kooperieren, können dies aber nicht umsetzen, wenn wir in einem Restaurant oder bei jemandem zu Besuch sind. Dafür sprechen wir auch oft mit Familie und Freunden über unseren Weg, über Infos, die wir gesammelt haben und wie wir unser Leben verändern. Oftmals ist es dann so, dass z. B. meine Mutter auch auf ihre Einkäufe achtet, wenn wir dort zu Besuch sind.

Um unsere Lebensweise mit tierischen Produkten zu verändern, habe ich im Internet nach Biohöfen in der Umgebung gesucht. Diese habe ich mir vor Ort angesehen. Fleisch wollen wir zukünftig nur noch dort kaufen. Bei tierischen Erzeugnissen sieht es ein wenig anders aus. Wir waren gestern einkaufen und haben uns bei Milchprodukten und Eiern auf Bio beschränkt. Das war erst mal sehr kompliziert und vor allem seeeehr teuer. Wir haben mit unserer 4-köpfigen Familie in der Woche zwischen 100 und 150 € für Lebensmittel, Reinigung und Pflegeprodukte ausgegeben. Bei unserem gestrigen Einkauf haben wir uns für 3 Tage mit Lebensmitteln eingedeckt, wobei wir kein Fleisch gekauft haben und lagen bei fast 140 €.

Nun müssen wir einen Weg finden, wie wir das auf Dauer schaffen. Denn finanziell ist das auf keinen Fall drin. Beim Fleisch wollen wir reduzieren, das werden wir wohl auch bei den anderen tierischen Produkten machen müssen. Die Umstellung wird auf keinen Fall leicht, aber wir arbeiten daran und auch ein kleiner Schritt zählt, es kommt darauf an, in welche Richtung er geht.

Melissa


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One thought on “Rette die Welt – eine Frage der Menschlichkeit

  • Massentierhaltung ist definitiv ein großes Thema und ich finde es super, dass ihr diesen Punkt angehen wollt. Ich kann bzw. möchte ebenso wie ihr nicht vollständig auf Fleisch verzichten und achte deshalb auch schon seit geraumer Zeit auf die Herkunft. Wir haben hier zum Glück im Dorf noch eine eigene Landschlachterei, wo ich nur noch die von mir benötigten Fleischprodukte kaufe. Der Laden ist transparent und steht mit Rat und Tipps immer zur Seite. Wenn ich es aus Versehen verdaddel etwas spezielles für ein Gericht zu besorgen, lass ich das Gericht ganz sein und mache mir eine Alternative. Verpacktes Fleisch aus dem Supermarkt, hab ich für mich entschieden, kommt bei mir nicht mehr in den Einkaufskorb. Mit der Herangehensweise wird der Fleischkonsum automatisch weniger xD
    Man wird auch im Allgemeinen genügsamer und kauft bewusster ein. Der Wandel geschieht dann ganz von selbst und wird kontinuierlicher.
    Danke für deinen tollen Artikel 🙂

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