Rette die Welt – Amphibienwanderung

Das Jahr hat begonnen und mit dem neuen Jahr kommen auch wieder etliche gute Vorsätze. In jedem Jahr haben wir bisher einen Vorsatz umgesetzt, mit dem wir ein kleines bisschen die Welt retten wollten. Vor 7 Jahren war das z. B. der Boykott von Firmen, die mit Monsanto kooperieren, in einem anderen Jahr haben wir komplett auf alle Fertigprodukte verzichtet, dann sind wir auf Bio-Lebensmittel umgestiegen,…
Einiges davon haben wir beibehalten, einiges nicht und anderes haben wir nur teilweise dauerhaft in unseren Alltag integriert. Teilweise, weil wir gesehen haben, dass es eine große Einschränkung oder viel Arbeit ist, teilweise haben wir auch den Sinn dahinter nicht mehr gesehen.
In diesem Jahr haben wir uns vorgenommen, mehr mit Menschen über unsere Möglichkeiten zu sprechen. Auszusprechen, was falsch läuft, zu recherchieren, was wir mit unserer Lebensweise anrichten und wie wir es besser machen können. Wir möchten auch wieder Neues ausprobieren und dir davon und von unseren vergangenen Erfahrungen berichten.

Denn für eine naturliebende und -verbundene Hexe ist Naturschutz keine Option, sondern eine Verpflichtung!!!

Wir sägen an dem Ast, auf dem wir alle sitzen. Und wir sägen schnell. Manchmal denke ich, dass wir schon nicht mehr sägen, sondern uns schon im freien Fall befinden und das Unvermeidliche gar nicht mehr aufhalten können. Und trotzdem können wir selbst im Fall der Natur mit Liebe begegnen, anstatt sie weiter zu treten. Und mit etwas Glück den Fall verlangsamen.
Darum möchte ich dir als erstes in dieser Reihe von einem Herzensprojekt erzählen, was ich mit meiner Familie schon sehr viele Jahre umsetze und es steht auch wieder kurz bevor. Sobald es beginnt zu tauen und draußen etwas wärmer wird, beginnen die im Wald eingegrabene Tierchen zu erwachen. Sie zeigen viel mehr als andere Tiere den Kreislauf des Jahres an. Dadurch, dass sie keine eigene Körperwärme erzeugen können, frieren sie im Winter ein, sind nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen und auch alle Funktionen im Körper „sterben“. Doch sobald es taut, erwachen sie und kommen aus der Erde. Es beginnt die

Krötenwanderung

Dabei wandern nicht nur die Kröten, die sich dabei auf den Weg zu den Laichgewässern machen, in denen sie geboren wurden, wie schon ihre Eltern und deren Eltern und deren Eltern… Fossilien belegen Amphibien im frühen Trias (vor ca. 250 Millionen Jahren). Sie sind also sehr anpassungsfähig und viele Millionen Jahre vor uns hier gewesen. Und doch kommt jetzt der Mensch – ein Wimpernschlag in der Geschichte unserer Erde – und zerstört nicht nur die Amphibien. Viele Arten sind gefährdet durch Veränderung der Umwelteinflüsse, Pestizide und andere Belastungen, die wir schaffen und natürlich auch durch unsere Straßen, die durch teilweise Millionen Jahre alte Wanderrouten laufen.

Und genau da haben wir angesetzt und betreuen seit vielen Jahren einen Krötenzaun bei uns in der Gegend. Das Schöne an dieser Arbeit ist, dass du kein Geld einsetzen musst und auch nur wenig Zeit benötigst. Und nicht irgendwo weit weg rettest, sondern direkt vor deiner Haustür. Wenn du also ein stehendes Gewässer in der Nähe hast, kannst du mal schauen, ob es dort schon einen Zaun gibt und dich tatkräftig anschließen. Beim Bau und Abbau des Zaunes wird immer Hilfe benötigt und wenn du mehr tun willst, kannst du am Abend und/oder am Morgen helfen, die Tiere aus den Eimern über die Straße zu ihrem Gewässer zu bringen. Die meisten Gruppen zählen die Tiere dabei auch und dokumentieren die Bestände.

Für mich war es Anfangs merkwürdig, den Tieren so nah zu sein und ich habe immer nur den Eimer gehalten, in dem die Tiere gesammelt wurden. Es hat einige Jahre gedauert, bis ich mich auch traute, die Tiere anzufassen. Aber ich komme auch aus der Stadt und habe daher oft Berührungsängste mit der Natur gehabt, nachdem ich aufs Land gezogen bin. Doch wenn man genau hinsieht, erkennt man die Schönheit der Tiere.
Wenn du helfen magst, findest du HIER eine Liste mit den Zäunen in allen Bundesländern und kannst dich auch direkt mit dem NABU  in Verbindung setzen.

Quellen:
bund-herne.de (11.12.18, 11:34)
Wikipedia (11.12.18, 11:41)

Melissa
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3 thoughts on “Rette die Welt – Amphibienwanderung

  • Das ist ein sehr guter Artikel und ich finde es klasse, dass du auf diesen Punkt aufmerksam machst. Auf meinem Arbeitsweg, der durch einen Wald führt, komme ich auch an einem Krötenzaun vorbei. Bisher habe ich noch nicht herausgefunden wer ihn betreut, aber durch deinen Artikel habe ich mich schon ein wenig auf der örtlichen NABU Website herumgestöbert. Es wird also nicht mehr lange dauern, bis ich die erforderlichen Informationen herausgefunden habe 😉 Dank für diesen Beitrag. 🙂

  • Ich finde das eine großartige Idee und werde mich mal schlau machen. Man muss ja gar nicht so viel Zeit investieren und wird vielleicht sogar mit einem Froschkonzert belohnt. Das ist toll, vielen Dank für die ERinnerung Melissa.

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