Der Heumonat: Zeit des Reifens
Musiktipp: Thomas Nöla et son Orchestre – In the Poppy Fields
Ein Vorgeschmack auf die folgenden Erntemonate. Hochsommer. Flirrende Sonne auf kochendem Asphalt. Schwimmbadgeruch, Bastmatten und Sonnencreme. In der Stadt steigt mir alle paar Meter Grillgeruch in die Nase. Damals auf dem Hof meiner Eltern war ich umgeben vom Heuduft, der durch die großflächigen Mäharbeiten allgegenwärtig war. Es war immer schön, über die Heureihen zu springen und auf der abgemähten, endlich wieder begehbaren Wiesenfläche in der Abenddämmerung spazieren zu gehen.
In unseren Breitengraden ist Ferienstimmung angesagt, oftmals macht sich das auch in der Arbeit bemerkbar, wenn plötzlich eine Auftragsflaute herrscht oder die halbe Abteilung im Urlaub ist. Nach der langen Zeit des Arbeitens freuen sich viele jetzt auf eine wohlverdiente Auszeit, die Sonnenanbeter zieht es nach draußen. Seen, Schwimmbäder und Flussufer sind gut besucht, man lässt sich von der Sonne küssen und liegt guten Gewissens auf der vermeintlich faulen Haut.
Die Natur hat nun alles in die Ausbildung ihrer Früchte und Samen gesteckt und lässt diese unter der Juliglut heranreifen. Viele Beeren sind bereits reif und verlocken zum Pflücken, die Menschen zieht es nach draußen wie in sonst kaum einem anderen Monat. Bald, bald bricht sie an, die Erntezeit. Man spürt, dass der Zenit überschritten ist. Das Jahr ist nicht mehr forsch und verspielt, es ist erwachsen geworden und reift weiter. Und wehe dem, der sich zu lange unter der brennenden Julisonne aufhält …
Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, um Heilkräuter aller Art sowie Räucherzutaten in der Natur zu sammeln. Ein paar Anregungen dazu könnt ihr hier in unserem Blog finden.
Meistens traue ich mich erst in der Dämmerung aus dem Haus, um beim Spazierengehen nicht mehr von der Sonne versengt zu werden. Noch sind die Tage lang …
Beim Umherstreifen in den hüfthohen Wiesen steigt mir der würzige Duft der verschiedensten Pflanzen in die Nase. Ich kann nicht widerstehen, ein kleines Sträußchen für mein Zuhause mitzunehmen. Und dann bin ich froh, eine kühle Dusche nehmen zu können und im Schutz der vier Wände meines Zuhauses vom wüstenartigen Wind und der Hitze Zuflucht zu finden – nein, ein Sommerkind bin ich wahrlich nicht, aber ich versuche, so gut es eben geht, mit dem Juli auszukommen.
Wie gestaltest du deinen Juli angenehm?