Verlier dich nicht im Weiß der Welt, es wird bald wieder weichen. Bedeckt sind heut noch Wies‘ und Feld, die Buchen und die Eichen. Doch wie der Lauf der Zeit es will, der Frühling wird erscheinen. Und plötzlich werden Baum und Strauch dann kalte Tränen weinen.
Doch sind sie nicht der Trauer geltend, sie weinen voller Freude auf die neue Zeit, die kommt, dass keiner sie vergeude. So sollte euer altes Jahr, ein schlechtes doch gewesen, Mach’s wie ein kleines Hexenweib, vertreibs mit einem Besen. War’s ein gutes Jahr jedoch, und war der Sommer golden, So mögen dir, wie dieses Jahr, noch viele weitere folgen.
Das Hexenweib, was ’s Schlechtes vertrieb, soll sich aber nicht plagen, denn was lehrt uns Gevatter Zeit: du sollst was Neues wagen. So tanze ausgelassen nur an Beltane und Samhain, ehre deine Ahnen und dein Segen wird es sein.
Wirf achtsam deine Runen oder frage dein Tarot, trefft euch mit anderen Hexleins, lasst eure Herzen scheinen froh. Denkt an Baum und Sträucher, die Tränen haben vergossen, doch haben sie jeden einzelnen Moment im letzten Jahr genossen.
Vielleicht wagst du aber auch etwas, was bisher niemals du getan. So wünsche ich dir nicht nur Kraft, sondern auch den manchmal nötigen Elan. Und war dein Vorhaben von Erfolg gekrönt, dann schreib es in dein Buche, ob auf Papier, im Herzen nur, es hilft bei deiner Suche.
Denn solltest du die Sicht verlier’n im Laufe deines Jahres, erinnere dich der schönen Zeit, sie ist an Erfahrung Bares. So wirst du gegen Yule, vielleicht das frohe Hexlein sein, und gehst ins folgende Jahr mit einem Lächeln rein.
Sunray (2019)
Ein sehr schönes Gedicht!:)
Was für ein schönes Gedicht 🙂 Hat meinen zweiten Advent verschönert.