Der Nebelmonat: Zeit des Rückzugs
Musiktipp: Japan – Ghosts
Der graue Mantel des Novembers breitet sich über uns. Es ist ein stiller, geisterhafter Monat. Draußen wird es nun zeitig dunkel, die Kälte lässt uns schneller durch die Straßen eilen. Alle Welt ist auf Rückzug aus.
Tritt man früh am Tag einen Spaziergang an, so findet man sich oft in einer surrealen, gespenstergleichen Welt wieder, wo Nebel dick über den Boden wabert und uns mit Unwirklichkeit verzaubert. Die Natur ist grau und greis geworden. Dürre Äste ragen wie totes Gebein in die unwirtliche Natur, laut krächzend umkreisen Krähen kahle Baumwipfel, beim Spaziergang durch das verwitterte Dickicht knackt es im Totholz, wie Gerippe stechen die Ästchen von Busch und Strauch heraus.
So gering dosiert das Sonnenlicht im Moment ist, so sehr hat auch der ein oder andere mit der zunehmenden Dunkelheit in sich zu kämpfen. Ein düsterer Schleier legt sich jetzt auch sehr leicht um unser Gemüt – beim einen die poetische, bittersüße Melancholie, beim anderen manifestiert sich einmal wieder eine handfeste saisonale Depression.
Der November zwingt uns zur Innenschau, wir müssen ins uns gehen und uns mit unseren Dämonen auseinandersetzen, die nun vermehrt in der Dunkelheit lauern. Ein Tagebuch leistet jetzt gute Dienste zur Reflexion und Beobachtung, um uns selbst nicht völlig in den düsteren Schleiern unserer Seele zu verlieren.
Kein Wunder, dass es die Menschen jetzt wieder verstärkt zum Licht zieht: Kerzen haben ab jetzt wieder Hochsaison und ich freue mich auch, abends vor den wärmenden Flammen zu sitzen, die die Stimmung in mehrfacher Hinsicht zu erhellen wissen… Macht es euch gemütlich, verschafft euch Licht und verliert euch nicht in den undurchdringlichen Nebeln…
Quellen und weiterführende Links:
http://www.schulzens.de/Grundschule/Allgemeines/Gedichte_7/gedichte_7.html#Raureif (10.01.19, 20:28 Uhr)
Wie behältst du die Orientierung im November?