Kraftorte: Der Basaltkegel Parkstein

Im schönsten Sonnenschein brechen wir an einem Augusttag mit bester Entdeckerlaune zum kegeligsten Berg der Umgebung auf: dem Basaltkegel Parkstein im gleichnamigen Städtchen in der Oberpfalz. Schon von weitem lockt der kecke Berg die neugierigen Besucher an. Nachdem wir in der gemütlichen Gemeinde einen Parkplatz gefunden haben, besuchen wir zuerst die historischen Vulkankeller auf dem Weg nach oben. 

Diese wurden von der Dorfgemeinschaft früher zur Lagerung von Lebensmitteln genutzt, heute sind sie ein Stück lebendige (Erd-)Geschichte und bieten auch im Hochsommer eine angenehme Möglichkeit zur Erfrischung auf dem Weg zum Gipfel.

Der Aufstieg ist von zwei Seiten möglich; man kann den etwas gemütlicheren Kreuzweg wählen, der mit

modernen Mosaik-Bildstelen des Leidenswegs Jesu‘ gesäumt ist oder den steilen Bergpfad, der auf unzähligen Treppenstufen nach oben führt.

Wählt man den Kreuzweg, so stößt man schon bald auf die Mauerreste der ehemaligen Burg Parkstein, die sich durch Klettern und Befühlen erkunden lassen.

Nur kurze Zeit später sind wir am Gipfel angekommen. Zwei Atlasfalter umkreisen uns, während wir die herrliche Aussicht auf die kleine Gemeinde am Fuß des Vulkankegels genießen. 

Dort, wo früher die Burg Parkstein ihren höchsten Punkt innehatte, steht heute die 1851-1852 erbaute Bergkirche St. Marien zu den 14 Nothelfern, die unter katholischen Gläubigen einen beliebten Ausflugsort darstellt. 

Auf der Rückseite der Bergkirche sind drei Heiligenfiguren, die Kreuzigungsgruppe, errichtet worden, deren goldfarbene Akzente mit dem Sonnenschein um die Wette glänzen.

Beim Abstieg über den Bergpfad bekommen wir die Basaltwand in ihrer vollen Pracht zu sehen. Wie eine mächtige Gesteinswelle aus abertausend Basaltprismen wirkt sie, erstarrt in ihrer Bewegung.

Auf halber Strecke ist die Gesteinswand dann zum Entdecken zugänglich. Vor uns tut sich nach einigen Metern hinter einer Erhöhung plötzlich eine Öffnung in der Basaltwand auf. Wir gehen näher und stehen vor einer wunderschönen kleinen Grotte, der Lourdes-Grotte, benannt nach der in ihr beheimateten Madonnenfigur. 

Kein Wunder, dass sie gerade hier ihren Platz gefunden hat, hat man von dieser Position aus doch einen wunderbaren Ausblick auf die Schönheit des Basaltkegels.

Ein seltsames Gefühl, sich vorzustellen, dass sich unter den eigenen Füßen vor vielen Millionen Jahren einst Lava aus der Erde ergossen hat und zu den fünf- und sechseckigen Säulen erstarrte, die wie nicht von dieser Welt wirken.

Wenn man sich auf das Gedankenspiel einlässt, kann man dem Element Feuer ganz nahe kommen, dessen Überreste noch in Form des Basaltgesteins zu sehen und spüren sind. Ein paar Basaltsplitter habe ich mir als Erinnerung mitgenommen, sie leisten mir jetzt gute Dienste als „Feuergestein“ und Symbol auf einem Elemente-Altar, den ich mir vor einiger Zeit aufgebaut hatte.

In der Nähe des Parksteins wurden Reste slawischer Besiedlung gefunden, daher kann man sich gut vorstellen, dass der Basaltkegel von jeher als die erhabene Landmarke, die er ist, als besonders kraftvoller Platz betrachtet und vielleicht auch genutzt wurde.

Der Parkstein wurde 2017 sogar zum nationalen Geotop erklärt, was beim bizarren Anblick des Hügels mit seinen charakteristischen Basaltsäulen auch nicht verwundert. In seinem Erscheinungsbild ist er weit und breit einzigartig und stellt den südlichsten erloschenen Vulkan in Bayern dar.

Für einen entspannten Tagesausflug stellt der Parkstein mit seiner sehenswürdigen Umgebung im Oberpfälzer Wald ein schönes Ziel dar. Wer sich an Natur erfreuen kann und nicht an der zahlreichen christlichen Symbolik der katholisch geprägten Region stört, dem sei ein Ausflug in die nördliche Oberpfalz ans Herz gelegt.

Quellen und Links:

http://www.vfmg-weiden.de/parkst.htm

http://www.vulkanerlebnis-parkstein.de/de/

Geschrieben von Anmara
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