Dieser „Rette-die-Welt“-Artikel befasst sich mit dem Thema Plastik bzw. Mikroplastik und seiner Gefahren. Dieses Thema ist zwar bisher schon in aller Munde, kann aber, wie ich finde, nicht genug diskutiert und besprochen werden. Deshalb freue ich mich, darüber berichten zu dürfen. Zu jedem Punkt werde ich nicht 100%ig eingehen. Erstens würde dies den Rahmen an Informationen sprengen und zweitens möchte ich zur Eigenrecherche anregen. Denn meine gemachten Erfahrungen haben gezeigt, dass jeder sich dem Thema besser nähert, wenn er eigenständig forscht und sich in ruhigen Minuten alle nötigen Informationen, Berichte und Fakten zu Gemüte führt. Achtsamkeit ist sowohl bei diesem Thema wie auch bei vielen anderen Themen ein ausschlaggebender Punkt.
In erster Linie sind es zunächst grundsätzliche Informationen zu den Gefahren durch Plastik und warum man seinen Plastikkonsum reduzieren bzw. komplett eindämmen sollte. Fangen wir also am Anfang an.
Was genau ist eigentlich Plastik?
Der Ausgangsstoff ist der begrenzte Rohstoff Erdöl, woraus durch Destillation das Rohbenzin entsteht. Durch das Cracking-Verfahren wird das Rohbenzin zu Ethylen, Propylen, Butylen und anderen Kohlenwasserstoff-Verbindungen aufgespalten. Diese Verbindungen werden durch verschiedene, je nachdem was man für einen Kunststoff erstellen möchte, Synthesearten (Polymerisation, Polykondensation oder Polyaddition) weiterverarbeitet.
Resultat bei der Polymerisation ist z. B. Polystyrol (PS), Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE), bei der Polykondensation sind es Thermoplaste oder Duroplaste und bei der Polyaddition ist es z. B. Polyurethan (PUR).
Die 3 Arten des Plastiks sind:
– Thermoplasten (Beispiel: Plastikbecher)
– Duroplasten (Beispiel: Steckdosengehäuse)
– Elastomere (Beispiel: Spülschwämme)
Kunststoffe werden durch das Dazugeben von nicht ungefährlichen Substanzen, wie beispielsweise Weichmachern, Färbemitteln, Stabilisatoren, Flammschutzmitteln und Bisphenol A (BPA), flexibel gemacht.
Die wichtigsten Kunststoffe sind:
Polyethylen (PE), z. B. Getränkekästen
Polypropylen (PP), z. B. Toilettendeckel
Polyvinylchlorid (PVC), z. B. Bodenbeläge
Polystyrol (PS), auch bekannt als Styropor, z. B. Verpackungsmaterial
Polyurethan (PUR), z. B. Textilfasern, Matratzen
Polyethylenterephthalat (PET), z. B. Plastikflaschen, Computer
Man kann nicht abstreiten, dass das Zeitalter des Plastiks uns unsere Lebensqualität, unter anderem durch seine Flexibilität, Leichtigkeit und Wiederverwendung, erhöht hat, nur ist uns bei der ganzen Euphorie, der Blick für die Nachteile bzw. Probleme abhanden gekommen.
Dadurch, dass sich Plastik bzw. Kunststoff nicht biologisch abbauen lässt und sich nur in Einzelteile zersetzt, kann der Kunststoff in Form von Mikroplastik in unseren Blutkreislauf gelangen. Man spricht von Mikroplastik, sofern der abgespaltene Teil des Plastiks auf einer Größe unter 5 mm ist.
Nachfolgend einige negative Folgen, die durch Kunststoffe entstehen können:
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Früh- und Fehlgeburten
- Verfrühte Pubertät und Brustentwicklung
- Allergien
- Schilddrüsenerkrankungen
- Herzerkrankungen und Diabetes Typ 2
- Hormonell bedingte Fettleibigkeit
- Hyperaktivität und neurologische Erkrankungen
- Verminderte Spermienqualität und Verweiblichung
- Lebensmittelunverträglichkeiten
(Die negativen Folgen habe ich aus dem Buch „Besser leben ohne Plastik“ von Anneliese Bunk & Nadine Schubert – Seite 11)
Die zuvor genannten Punkte sind, wie ich finde, triftige Gründe, um sich nach Alternativen (z. B. Glas oder Papier) umzuschauen. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es ziemlich Spaß machen kann, Neues und gleichzeitig Altes zu entdecken. Es ist abwechslungsreich und beflügelt förmlich, wenn man sich und der Umwelt etwas Gutes tun kann. Klar, wir Menschen sind Gewohnheitstiere, aber für jeden gibt es eine gute Herangehensweise. Der eine kann sich gut und schnell umgewöhnen und der andere benötigt etwas mehr Zeit. Doch jede noch so kleine Veränderung ist von Bedeutung. Schmeißt nicht alles aus Plastik weg, sondern versucht es umzufunktionieren. Wenn auch das nicht möglich ist und es eh nur rumgestanden hat und nicht genutzt wurde, dann weg damit. Außerdem kann ich nur jedem raten vor dem Wegwerfen eines Kunststoffteils gründlich in sich zu gehen. Nicht, dass man etwas wegwirft und man sich in einem halben Jahr das gleiche Teil nochmal neu anschafft. Dadurch kann der Kunststoffproduktion nicht entgegengewirkt werden – eher der gegenteilige Effekt wird hier erzielt. Eine weitere positive Veränderung, die sich nach der achtsamen Umstellung auf Alternativen bei mir eingestellt hat, ist die Genügsamkeit. Man merkt erst, dass man eigentlich nicht so viel braucht um wahrhaft glücklich zu sein. Erst recht kein Plastik.
Im nachfolgenden Absatz verliere ich ein paar Worte über die Mülltrennung.
Da ich in der Verwaltung einer Immobilienfirma tätig bin, sehe ich tagtäglich, wie schwer es einigen Menschen fällt, den Müll ordnungsgemäß zu sortieren. Unsere örtliche Müllabfuhr hat für solche Fälle ein Sortieranleitung erstellt, woraus ich nachstehend die Abfälle, die im Wertstoffsack entsorgt werden müssen, aufführen werde:
- Konservendosen / Getränkedosen
- Flaschenverschlüsse
- Verpackungen von eingeschweißten Wurst- und Fleischwaren
- Aluminiumpapier, z. B. von Butter und Margarine
- Aluminiumschalen von Menü- und Tierfutterschalen
- Kunststoffbecher / Kunststoff-Flaschen
- Getränkeverbundkartons, TetraPaks von Saft und Milch
- Styropor
- Verbundverpackungen, u. a. von Tiefkühlprodukten
- Folienverpackungen, z.B. Verpackungen aus der Lebensmittelbranche u. a. von Wurst- und Fleischprodukten, Pizzen, Eis, Brot, Tees, Chips, Suppen, Gewürzen, Nudeln, Verpackungen von Hygieneartikeln und aus den Bereichen Elektro, Hobby, Spielzeug, Haushalt, Textilien
(Die Auflistung ist ein Zitat von https://www.zvo.com/files/downloads/5-unternehmen/download-center/entsorgung/Infoflyer-Getrenntsammlung-Sortieranleitung.pdf)
Doch auch, wenn man sich an die Sortierung hält, werden leider nur etwa 40 % des Ganzen wiederverwertet. Der Rest landet leider in der Müllverbrennungsanlage.
Abschließend möchte ich noch ein paar Alternativen im täglichen Leben aufführen.
Melissa und ich haben eine Liste mit Beispielen erstellt, wie man Plastik mit relativ wenig Aufwand und teilweise nicht wesentlich teureren Produkten reduzieren kann.
Artikel | Alternative |
Wattepads | Waschlappen oder Baumwollpad* |
Einwegrasierer | Metallrasierer oder normale Rasierer |
Plastiktüten und Tüten mit Plastiksichtfenster | Einkaufskorb, Jutebeutel oder Baumwolleinkaufsbeutel |
Binden und Tampons | Menstruationstasse oder auswaschbare Binden |
Taschentücher in Big Packs | Taschentuchboxen oder alte T-Shirts aus Baumwolle |
Flüssige Handseife, Shampoo und Duschgel | Seife am Stück |
Getränke-PET-Flasche | Glasflasche oder Soda Stream, Leitungswasser |
Coffee-to-go-Becher | Eigenen Becher* besorgen und unterwegs immer griffbereit haben |
Plastikstrohhalme | Strohhalme aus Stroh*, Glas oder Metall |
Wattestäbchen | Wattestäbchen aus Papier und Baumwolle |
Pflanzenöle in Plastikflaschen | Pflanzenöle in Glasflaschen |
Flüssigwaschmittel | Pulverwaschmittel |
Plastikdosen | Vorratsgläser |
Feuchttücher | Kokosöl in Kombination mit Toilettenpapier und Taschentüchern |
Toilettenreiniger | Soda |
In diesem Jahr werden noch drei weitere Themen zu der Plastikreihe hinzugefügt, die da wären: Kosmetik, Haushalt/Wohnen/Essen und Mode.
Jetzt mag man vielleicht denken ,,Holla, da kommt ja einiges auf einen zu! Wie schrecklich muss wohl das Ausmaß der Probleme sein?“ Ich kann euch aber sagen, dass Verzagen keine der besten Lösungen ist. Uns wird zwar durch Berichte, Meldungen, Reportagen, Nachrichten und Filme schonungslos vor Augen geführt, was alles so schief gelaufen ist und nach wie vor läuft, doch resignieren sollte man deshalb nicht. Auch, wenn man sich nun die Frage stellt, warum man als Einzige/r mit Veränderungen der Gewohnheiten beginnen sollte. Na ganz klar, weil irgendjemand den Anfang machen muss! Mit gutem Beispiel vorangehen ist ungemein wichtig. An vielen Menschen ist das Thema trotz zunehmender Berichterstattung vorbeigegangen und wir müssen aufklären, wo es nur geht. Das Thema betrifft nämlich nicht nur die „Ökos“ sondern jeden einzelnen Menschen. Die Erde ist unser aller Zuhause und wir sollten, was die Rettung betrifft, alle an einem Strang ziehen.
Quellen:
Buch „Besser leben ohne Plastik*“ von Anneliese Bunk und Nadine Schubert, Seite 9 und 11
https://www.careelite.de/was-ist-plastik/, 22.03.2019
Empfehlung: Film „Plastic Planet*“ von Werner Boote
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