Frauengesundheit: Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

Symptome beim prämenstruellen Syndrom:

  • Wassereinlagerungen im ganzen Körper, dadurch Gewichtszunahme
  • Spannungsgefühl in den Brüsten durch eingelagertes Wasser
  • starke Gereiztheit, Aggressivität
  • große Emotionalität, man ist oft den Tränen nahe
  • Niedergeschlagenheit, depressive Phase
  • irrationales Verhalten
  • Kopfschmerzen
  • aufgeblähter Bauch
  • verlangsamte Verdauung, Verstopfung
  • Essanfälle, Hunger auf Süßes und Ungesundes
  • schlechtes Konzentrationsvermögen
  • Aufblühen von Hautunreinheiten
  • Schlafstörungen
  • rheumaähnliche Schmerzen

„Hast du deine Tage!?“ Welche Frau kennt diese vorwurfsvolle Frage nicht? Das prämenstruelle Syndrom ist unter Frauen im gebärfähigen Alter sehr weit verbreitet – 20 bis 50 % leiden darunter. Frauen über 30 bekommen die Auswirkungen besonders stark zu spüren. Nach den Wechseljahren und dem Abflauen der Monatsblutung ist der Spuk aber vorbei. Das prämenstruelle Syndrom ist ein großes Ärgernis für die meisten Frauen und oft auch für deren Umfeld, so dass es oft in Film und Fernsehen parodiert wird.

Ursachen

Man nimmt an, dass für das prämenstruelle Syndrom mehrere Faktoren zusammenspielen. Festgestellt wurde, dass ein Hormonungleichgewicht in der zweiten Zyklushälfte durch eine Veränderung des Progesteron- und Östrogenwerts sowie ein zu hoher Prolaktinwert mit für die Beschwerden verantwortlich sind. Damit im Zusammenhang steht auch der zyklusbedingt abgesunkene Wert an Neurotransmittern, der auf die Psyche schlägt und depressive Gefühle verursachen kann.
Nachteilig wirken sich außerdem schlechte Ernährung, Bewegungsmangel und chronischer Stress aus. Man darf nicht vergessen, dass „Stress“ gleichzusetzen ist mit der Ausschüttung von Stresshormonen. Und Stresshormone verändern den Hormonhaushalt. Das psychische Erleben hat also direkte Auswirkung auf biochemische Vorgänge in unserem Körper.

Linderung der Symptome

Zuallererst: akzeptieren, dass man gerade nicht ganz man selbst ist. Unter Frauen kann die Aussage „Entschuldige, ich hab PMS…“ Wunder wirken, wenn dicke Luft herrscht und man sich fragt, wo das Problem liegt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man damit oft auf Verständnis stößt, weil so viele Frauen davon betroffen sind.

In dieser so aufreibenden Zeit sollte man besonders gut zu sich sein: sich viel Zeit für sich selbst nehmen, auch mal einen Termin verschieben, ausgiebig schlafen, sich ein wenig zurückziehen, lesen, sich auf dem Sofa einkuscheln, Musik hören.

Leichte Bewegung tut vielen ebenfalls gut: Yoga, spazieren gehen, Rad fahren, schwimmen, dadurch werden Neurotransmitter („Glückshormone“) gebildet, die hormonbedingt gerade fehlen und das Körpergefühl verbessert. Gerade, wenn man sich im aufgeschwemmten Körper gerade nicht so wohl fühlt, hat man trotzdem das Gefühl, etwas für sich getan zu haben.

Gezielte Entspannungsübungen können auch helfen: Meditation, autogenes Training, eine Fantasiereise, progressive Muskelentspannung… es ist wichtig, etwas zu finden, worauf man sich einlassen kann und das sich so gut anfühlt, dass man es regelmäßig tun möchte.

Und man sollte sich auch nicht dafür verdammen, wenn man in dieser Zeit mehr Süßigkeiten konsumiert als sonst. Achte darauf, dass du trotzdem genug Vitamine und Nährstoffe mit deiner restlichen Nahrung aufnimmst (in Form von Obst, Gemüse, eiweiß- und ballaststoffreichem Essen) und ausreichend trinkst, damit kein Körper nicht zusätzlich gestresst wird. Verzichte dabei am besten komplett auf Alkohol, da er die Symptome verschlimmern kann. Auch Salz sollte sparsamer als sonst eingesetzt werden, um die Ödembildung nicht zu verstärken.

Vielen Frauen hilft außerdem die Einnahme von bioidentischem Progesteron, das die Symptome linder kann. Ob das auch für dich in Frage kommt, solltest du vorab mit einem Endokrinologen oder Gynäkologen klären. Hier findest du einen Artikel zum Thema Progesteron samt Anwendungsbereichen.

Denke immer daran: es ist eine kurze Ausnahmesituation im Zyklus, die vorbeigeht. Wie oft habe ich mich mit dem Einsetzen der Blutung wie erleichtert gefühlt – so, als sei eine große Last von mir abgefallen…

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich in stressigen Zeiten besonders starke PMS hatte und wenn ich den Zyklus über regelmäßig in die Tiefenentspannung gegangen bin, nur sehr leichte Symptome hatte. Kaum zu glauben, aber offenbar hängen Psyche und Körper doch stärker zusammen, als wir uns das oft vorstellen können.

Extremform prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS)

Bei extremer Ausprägung der PMS-Symptome spricht man von der prämenstruellen dysphorischen Störung, kurz PMDS. Wenn die Symptome regelmäßig so schlimm sind, dass man sich krankschreiben lassen muss, kann man davon ausgehen, dass man davon betroffen ist. Das trifft auf etwa 2-5 % der Frauen zu.
Wenn du so starke Beschwerden hast, dass du dich in deinem Alltag beeinträchtigt fühlst, geh bitte zum Gynäkologen oder Endokrinologen und lass einen Hormonspiegel erstellen, damit eine Hormontherapie auch auf deine Bedürfnisse angepasst werden kann.
Verantwortlich gemacht wird bei PMDS eine genetisch vererbte Überempfindlichkeit auf hormonelle Schwankungen. Es lohnt sich, sich einmal in der weiblichen Verwandtschaft umzuhören, wie das Befinden in den Tagen vor den Tagen ist. Einen interessanten Artikel dazu findet ihr im Ärzteblatt.

Seid ihr auch von PMS betroffen? Wie geht ihr damit um? Was hilft euch an den Tagen vor den Tagen?

Quellen und weiterführende Links:

Beitrag von Gast
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