Magic Cleaning – Chaos pur

In letzter Zeit dachte ich immer öfter: „Irgendwas ist falsch“. Ich kann nicht mal genau sagen, was es ist, aber ich habe das Gefühl, dass etwas Grundlegendes fehlt oder falsch ist in meinem Leben. Ich fühle mich unwohl und manchmal sogar richtig unglücklich. Nun bin ich mir nicht sicher, ob das häusliche Chaos das ist, was mich unglücklich macht, aber zumindest ist es das, womit ich anfangen möchte.

Bei meiner Suche im Netz bin ich vor einiger Zeit mal zufällig über einen Bericht gestoßen. Es ging um das Buch „Magic Cleaning“ von Marie Kondo. Daran habe ich mich wieder erinnert. Zu Anfang haderte ich etwas mit mir, das Buch zu kaufen, schließlich wäre es ja nur eine weitere Sache, die aufgeräumt werden müsste. Aber ich habe mich trotzdem dafür entschieden und nun ganz frisch die ersten beiden Kapitel gelesen.

 

Am Anfang war das Chaos

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nur uns so geht, denn im Alltag mit zwei Kindern entsteht täglich Chaos. Und nicht nur die Kinder sind bei uns Spezialisten für Unordnung, die Eltern können das mindestens genauso gut. Dabei putze ich seit Jahren nach einem System, bei dem ich jeden Raum täglich für wenige Minuten aufräume und dann gibt es an jedem Wochentag noch einen Tagesraum (z. B. montags die Küche, dienstags Bad und Flur usw.). Das funktionierte wunderbar, solange die Kinder noch nicht da waren. Jetzt ist es so, dass ich erstens weniger Zeit habe und zweitens ein Raum innerhalb von einer Woche derart verschmutzt, dass ich nicht so lange warten kann. Ich räume den ganzen Tag auf und trotzdem sieht es am Abend grauenvoll aus. Es ist unruhig, chaotisch und ich trete dauernd auf Legosteine.  Alle Eltern zucken jetzt in schmerzhafter Erinnerung zusammen. 😉

Am schlimmsten ist es montags. Denn übers Wochenende will die dauerputzende Mama mal Pause haben und macht nur das Nötigste. Das führt dazu, dass der Montag so anstrengend ist, dass er sich auf die ganze Woche etwas demotivierend auswirkt. Und genau an so einem Tag habe ich für euch Fotos gemacht. Die ungeschönte Wahrheit. So sieht es bei uns aus, wenn wirklich gar nichts aufgeräumt ist.

Marie Kondo verspricht: „Ein einziges Mal aufräumen – […] und dann ist für alle Zeiten Ruhe!“¹
Ich muss zugeben, das macht mir sehr neugierig. Denn eins ist mal klar, ich hätte schon gern mehr Zeit für meine Kinder, meinen Mann und auch für mich. Marie Kondo schiebt die Schuld auf fehlendes Lernen. Uns wird nie beigebracht, wie man wirklich richtig aufräumt. Ich bin willens es zu lernen. Und versuche mich dabei an ihre Strategie zu halten.

„Nur durch das radikale Aufräumen in einem Rutsch wird ein drastischer Bewusstseinswandel ausgelöst.“² Es werden maximal 6 Monate empfohlen. Da ich zwei lebhafte Kinder habe, werde ich mir diesen Zeitraum auch nehmen.

„Letztendlich geht es darum, zwei Dinge zu tun. Erstens: Entscheiden, ob eine Sache weggeworfen werden kann oder ob nicht. Zweitens: Falls sie nicht weggeworfen wird, einen festen Platz für sie zu bestimmen.“³ Das klingt leicht. Aber irgendwie hab ich da so eine Ahnung, dass das viel schwerer wird als ich denke.

„Die Unordnung im Zimmer entspricht der Unordnung im Herzen.“⁴ Und dieser Satz ist es, warum ich mich dann doch für dieses Buch entschieden habe. Und da sind wir auch schon bei Marie Kondos erster Aufgabe, ohne die man auf keinen Fall beginnen soll. Man soll sich klar machen, warum man aufräumen will. Und ein kurzes „Ich will’s ordentlicher haben“ genügt ihr nicht.

Ich möchte aufräumen, weil ich denke, dass etwas in meinem Herzen unordentlich ist, was die Unordnung ins Haus bringt. Wenn ich das Haus ordentlich habe, habe ich auch genug Freiraum und kann vielleicht erkennen, was die Unordnung in meinem Herzen verursacht. Freiraum. Das ist mir wichtig. Ich sehe mich selbst durch freie, luftige, helle Räume gehen. Ich kann schneller Dinge erledigen, weil ich weiß, wo alles ist und dadurch mehr Zeit für mich und meine Lieben habe. Das ist es, was ich will.

 

Alle genannten Zitate stammen aus dem Buch Magic Cleaning von Marie Kondo* (ISBN: 978-3-499-62481-0):

¹ Seite 41
² Seite 28
³ Seite 31
⁴ Seite 33

*Affiliate-Link

 

Melissa
Print Friendly, PDF & Email
Leave a Reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.