Das Naturschutzgebiet Felsenmeer ist 35 Hektar groß und besteht erdgeschichtlich aus einem Kalkriff, das ungefähr 385 Millionen Jahre alt ist und sich von Wuppertal über Hagen bis ins Hönnetal erstreckte. Die Klippen und Höhlen bestehen aus einer Karstlandschaft, in der Kohlensäure schon für natürliche Auswaschungen des Gesteins gesorgt hat. Doch zusätzlich wurde das Gebiet vom 10. bis 19. Jahrhundert auch für den Bergbau genutzt, so dass sich unter der bizarren Landschaft viele Höhlen und Schächte befinden.
Dies ist vermutlich mit einer der Gründe, warum man heute nicht mehr wie zu meinen Kindertagen frei durch die Landschaft stromern darf. Wege und Zäune sind inzwischen entstanden um die Landschaft und die Menschen zu schützen, denn es gab in der Vergangenheit auch immer wieder Unfälle dort. Und viele der in der Vegetation nur kaum erkennbaren Löcher, können Teile von tiefen Schächten sein. So sind die Möglichkeiten, dort Bilder zu machen, ein wenig begrenzt, aber ich denke, dass es trotzdem eindrucksvolle Bilder sind, die diesen Beitrag verzieren.
Seit 1962 ist das Gebiet des Felsenmeeres ein Naturschutzgebiet, da sich dort seltene Moos- und Farnarten angesiedelt haben und es noch Reste eines sehr seltenen Eschen-Ahorn -Schluchtwaldes gibt. Vermutlich deshalb wurde es 2006 in die Liste der bedeutendsten Geotope Deutschlands aufgenommen. In den Höhlen nisten nach wie vor eine große Anzahl von Fledermäusen.
Wenn man über die inzwischen gut angelegten Pfade wandert, kann man an verschiedenen Stellen auch Hinweistafeln finden zu unterschiedlichen Themen rund um das Felsenmeer wie zum Beispiel die Fledermäuse, Karstlandschaft, Bergbauanlagen oder Schluchtwaldangaben. Für Besucher ist es also inzwischen sehr informativ und es wurden einige Brücken gut ins Landschaftsbild eingefügt, durch die man noch einmal anders die Landschaft betrachten kann. Früher war es natürlich super einfach, als Kind überall hinzugehen und rumzuklettern, doch ich verstehe auch den Schutzgedanken, um diesen magischen Ort zu erhalten, der ziemlich einzigartig für mich ist.
Seit ich das erste Mal dort war, wohnten für mich die Zwerge dort in den vielen dunklen Spalten und auch heute noch lässt so mancher Eingang einen Zugang in die Anderswelt vermuten. Die älteste schriftliche Sage rund um das Felsenmeer von 1705 besagt, dass der Teufel mit einem Sack voll Steinen umherwanderte und eben dieser soll in der Dawert im Münsterland einen Riss bekommen haben, der immer größer wurde und so sind im Felsenmeer alle Steine heraus gefallen und liegen darum heute so verstreut dort herum.
Eine zweite Sage spricht tatsächlich vom Zwergenkönig Alberich, der an dieser Stelle eine Burg hatte, die von räuberischen Riesen überfallen wurde. Der Sage nach gingen die Zwerge in die tiefen Gänge unter der Burg als die Riesen die oberhalb der Erde liegenden Teile der Burg plünderten. Der Zwergenkönig sprach einen mächtigen Zauber, der die ganze Burg zum Einsturz brachte und die Riesen unter Gestein begrub. In manchen mondhellen Nächten sollen sich schon Zwerge an der Oberfläche gezeigt haben, die dann höfliche und ehrerbietige Menschen mit Reichtum belohnt haben.
Tatsächlich musste ich beim nachträglichen Sichten der Fotos feststellen, dass sich dann doch nicht alles so gut festhalten lässt, wie man es in der Realität wahrnimmt. Doch ich hoffe, Euch einen kleinen Eindruck mit den Bildern geben zu können. Falls ihr mal in den Märkischen Kreis in NRW kommt, lohnt sich ein Besuch dort.