Winter-Retreat Burg Waldeck Dommershausen – ein kleiner Erlebnisbericht

(c) Einalian

November 2024 – für die meisten Menschen ein ganz gewöhnlicher November, wie viele zuvor. Doch für mich war er besonders. Ich wagte mich hinaus in die magische Welt, genauer in die magische Gemeinschaft des OBOD (Order of Bards, Ovates and Druids*). Das war für mich in vieler Hinsicht sehr aufregend.

Seit 2014 bin ich Mitglied im OBOD und wurde just Druidin. Ein langer Weg liegt im Orden bereits hinter mir, doch ich traute mich nie in die große Gemeinschaft, die über die Ortsgruppe, dem Grove, dessen Mitglieder ich schon lange vor 2014 kennenlernte, hinausging.

Ich bin gerne für mich alleine, Menschenmengen und vor allem fremde Menschen überfordern mich sehr schnell. Daher fuhr ich mit gemischten Gefühlen nach Dommershausen im schönen Hunsrück. Ich war aufgeregt. Was wird mich erwarten? Was werde ich erleben? Halte ich die vielen unbekannten Menschen aus? Wie sind diese Menschen? Zum Glück reiste ich nicht alleine an. So konnte ich mich an jemanden halten, den ich bereits viele Jahre kannte.

Nach der Ankunft ging es direkt los. Es wurde geknuddelt und gedrückt. „Ich kenne dich nicht, ich umarme dich trotzdem“, natürlich nur mit Einverständnis. Ich erlebte ein sehr herzliches Willkommen heißen, das Herzlichste überhaupt. Fremde Menschen kamen auf mich zu, stellten sich vor, umarmten mich, hießen mich willkommen. Ich bin für gewöhnlich absolut nicht so für Umarmen, vor allem nicht bei Fremden. Ein Mensch muss mir schon sehr nahe stehen, dass ich das gut zulassen kann. Aber hier war es für mich anders. Ich kannte (fast) niemanden und dennoch fühlte ich mich in keiner Weise unwohl. Lag es an der spirituellen Verbindung, die ich zu diesen Menschen hatte? Wir waren schließlich im selben Orden und beschäftigten uns mit denselben bis gleichen Themen. Das verbindet.

Das Wochenende war gefüllt mit wundervollen Gesprächen, tollen Workshops und wahnsinnig intensiven Ritualen. Ich finde es einfach unbeschreiblich schön, mit Gleichgesinnten zusammen zu sein und meiner spirituellen Natur zu frönen. Es ist etwas anderes, ob ich alleine oder zu zweit oder dritt ein Ritual mache oder ob 30 Menschen versammelt sind. Die Energie und dessen Fluss ist so viel intensiver. Es gab so viel zu erleben und zu erlernen, so dass ich neben einem persönlichen Symbol noch eine neue spirituelle Praxis für jeden Tag mit nach Hause nahm, von den vielen Eindrücken und schönen Erinnerungen mal ganz abgesehen.

Ich kann jedem magischen Wesen nur empfehlen, an solchen Treffen teilzunehmen. Sie können sehr bereichernd sein für die eigene magische und spirituelle Praxis. Und das sage ich als jemand, die grundsätzlich keine Menschen mag und Menschenansammlungen strikt meidet.

Im Laufe des Jahres gibt es von verschiedenen Organisationen und Vereinen Stammtische, offene Rituale und Wochenendveranstaltungen. Manche Treffen finden online statt. Manche bieten eine Plattform zum Austauschen. Diese ist eine gute Möglichkeit für all jene, die eher schüchtern sind.

Traut Euch hinaus in die Welt. Tauscht Euch mit Gleichgesinnten aus. Seid offen für Neues und erlebt, wie inspirierend Gemeinschaft sein kann.

* Wer mehr über den OBOD erfahren möchte, findet auf der deutschen Seite viele Informationen: https://druidry.info/

geschrieben und erlebt von Einalian
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