Wer kennt sie nicht, die wunderschönen Erscheinungsbilder der verschiedenen Weidenarten? Ganz gleich ob knorrige Kopfweide, majestätische Trauerweide oder schlanke Salweide: allen Salix-Arten gemein ist ihr Wirkstoff Salicin, der aus der Weidenrinde gewonnen wird.
Eine Tinktur aus der Weidenrinde ist schnell zubereitet und wirkt lindernd bei Fieber, Entzündungen, Kopfschmerzen und rheumatischen Beschwerden.
Zum Sammeln eignen sich besonders die etwa 3-jährigen Weidenruten (die sind etwa so dick wie ein kleiner Finger), da die Rinde bereits ausreichend Wirkstoffe produzieren konnte. Beim Zeitpunkt sind besonders der Vorfrühling und Herbst zu nennen, wenn die Säfte im Baum langsam aufsteigen bzw. sich wieder zurückziehen und sich in Ästen und im Stamm sammeln. Notfalls können aber auch Ruten von bereits belaubten Bäumen geschnitten werden.
Ihr braucht:
- ein bis zwei Weidenruten
- ein heiß ausgespültes Schraubglas mit Deckel
- Weingeist oder einen anderen klaren Trinkalkohol mit ca. 60% Konzentration
Die Herstellung ist denkbar einfach:
Schabt die Rinde mit einem scharfen Messer von den Zweigen. Die Rindenspäne füllt ihr in das Schraubglas. Jetzt gießt ihr das Glas noch mit Alkohol auf, sodass alle Rindenstückchen komplett bedeckt sind. Die Tinktur lasst ihr jetzt mindestens drei Wochen lang bei Zimmertemperatur abgedunkelt stehen. Die Wirkstoffe werden allmählich an den Alkohol abgegeben. Nach Ablauf dieser Zeit seiht ihr die Tinktur durch ein Sieb oder einen Kaffeefilter ab und entfernt die Rindenteile. Dunkel aufbewahren.
Dosierung: Ein bis drei Mal täglich 10 bis 50 Tropfen – hört auf euren Körper und beobachtet, was euch gut tut. Bei unklaren oder länger anhaltenden Beschwerden bitte zum Arzt gehen!
Die Tinktur kann natürlich auch verdünnt eingenommen werden, da sie durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen recht bitter schmeckt.
Quelle und Inspiration: Heilkräuter-Lexikon: Weide unter: http://heilkraeuter.de/lexikon/weide.htm (abgerufen am 23.02.2018)